Veröffentlicht im Echinger Forum 06/2025 (leicht überarbeitete Fassung vom 02.11.2025)
Am 27. Mai wurden zwei Anträge unserer Fraktion zur Buslinie 696 im Gemeinderat behandelt. Wir wollten bessere Anschlüsse an die S-Bahn und vor allem das Hintereinander-Herfahren zweier Buslinien zwischen Günzenhausen und Eching beenden. Bedauerlicherweise gelang es nicht, die Anträge fraktionsübergreifend einzubringen. Die von der Geschäftsordnung eingeräumte Frist zur Behandlung dieser Anträge wurde gerade eben eingehalten,
Die von der Gemeindeverwaltung dazu erstellte Sitzungsvorlage las sich, als sei der Antragsgegenstand selbst nachrangig. Nirgendwo wird eingeräumt, dass der 2022 vom MVV erstellte Fahrplan Mängel aufweist und dass jeder nicht gewonnene Fahrgast den gemeindlichen Betriebskosten-Zuschuss anhebt. Wert wird in der Vorlage hingeben auf Belehrung gelegt, ver allem was Kommunikation und Befugnisse anbelangt. So stellen diese Vorlage bezüglich zu der Antrags-Forderung
Der MVV teilt der Gemeinde mit, wann Ergebnisse zur Nutzung der Linie vorliegen. Soweit sie vorliegen, mögen sie übermittelt werden.Antrag "Alternativen zu mangelhaftem Busfahrplan vorlegen"
fest,
... dass die Gemeinde Eching keinerlei Befugnisse hat, über die Handlungsbefugnisse des MVV zu entscheidenVorlage zur Gemeinderatssitzung
Dazu passend wurde folgender Text zur Abstimmung angeboten:
Der Gemeinderat begrüßt es, wenn die Verwaltung dem Gemeinderat die Information des Landkreises Freising über die Erfahrungen aus dem praktischen betrieb der Buslinie 696 präsentiert.Vorlage zur Gemeinderatsstizung
Weil dies nurmehr ein unterwürfiger Kommentar dazu war, wie MVV, Landratsamt und Gemeinde mit ihnen vorliegenden Informationen umgehen, beantragte ich, über diesen Absatz getrennt abzustimmen. Ein "Nein" hielt ich für angemessen, denn sowieso sind dem Gemeinderat wegen besagter Bezuschussung des Betriebs früher oder später Daten zum Fahrgastaufkommen vorzulegen.
Immerhin rechtfertigte die Sitzungsvorlage in der Hauptsache etwas Zuversicht. Zwar intervenierte die Vorlage gegen die Forderung an den MVV, er möge der Gemeinde drei verbesserte Fahrplan-Entwürfe vorlegen (wegen fehlender Befugnis, siehe oben). Doch sie übernahm unsere Vorschläge zum Fahrzeugumlauf.
Demnach würden die Fahrer statt in Deutenhausen am Echinger Bahnhof pausieren, die erste Fahrt dort um 5:37 starten und die Haltestellen durchgehend 18 beziehungsweise 11 Minuten früher bedient. Was Bürgermeister Thaler antrieb, den Beschlusstext im letzten Moment noch abzuändern, weiß nur er. Mit seiner Änderung ersucht der Gemeinderat das Landratsamt nur noch, die im Antrag und schon im offenen Brief von November 2024 aufgeführten Änderungen "zu prüfen".
Ausgeschlossen ist so der Gedanke, dass sich irgendwer in Eching anmaße, einen Fahrplan beurteilen zu können. Effektiv haben die Umformulierungen vor und während der Sitzung die Anträge ihres Kerns beraubt. Man hätte sie sich sparen können.
Markus Hiereth